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"Perfektion ist eine Illusion!"

Zu viele Jahre meines Lebens bin ich dieser Illusion hinterher ge“jagt“. Habe ich die gewisse Perfektion erreicht? Nein! Sie hat mich nirgends wo anders hingeführt als in mehrere Burnouts verbunden mit mittelgradiger Depression. Erst als ich anfing mich zu fragen, was es heißt etwas „‘perfekt‘“ machen zu wollen und „‘perfekt‘“ sein zu wollen eigentlich heißt, konnte ich mich von dieser Illusion befreien! Denn wer entscheidet denn darüber, was perfekt ist und was nicht?

Haben Sie jemals irgendetwas, irgendjemanden gesehen, der/die/das perfekt ist?

Ist unsere Natur perfekt? Nein.

Sind Models perfekt? Nein.

Sind Wissenschaftler perfekt? Nein.

Sind Prof. Dr. von und Zu‘s perfekt? Nein.

Nichts, wirklich gar nichts auf dieser Erde ist perfekt!

Wir alle haben Ecken, Kanten UND wir alle machen "Fehler". Und das ist auch gut so. Denn nur so lernen wir und kommen wir voran. Jetzt taucht bei Ihnen vielleicht die Frage auf: "Und warum gibt es dann so viele selbst ernannte "Perfekt“ionisten und „Perfekt“ionistinnen", die alles "richtig" machen wollen bzw. meinen und vorgeben, alles richtig machen zu müssen?"

Ganz einfach:

Diese Menschen haben meist große Angst vor Ablehnung und Kritik (vor ihrer eigenen – und hier sind wir dann bei dem Thema Selbstbewertung) und von der von außen kommenden, die sie leider automatisch als wahr annehmen.

Daher trainieren sie sich mental ein System an (hinderliche Glaubenssätze, Denkweisen und Sichtmuster), welches "Fehler" möglichst vermeidet. Was hier in dieser Realität jedoch gar nicht machbar ist – wie oben erwähnt. Und ZUDEM Definitionssache ist. DENN: was für den einen ein "Fehler" ist, ist für den anderen genau passend.

Der "Perfektionist" hat in der Regel also ein äußerst ungünstiges Selbstbild (einen geringen Selbstwert, ein geringes Selbstvertrauen, niedrige Fehlerfreundlichkeit) und stärkt dies über seine hoffentlich doch fehlerlose LEISTUNG in allen Lebensbereichen.

DAS zieht nicht "nur" eine Menge Energie ab. Es ist außerdem reine Zeitverschwendung. UND: meist bleibt der Perfektionist über sein sich erschaffenes Glaubenssystem schön brav in seiner Komfortzone gefangen. Das was er kennt, beherrscht er ganz gut. Und sein unnötiges und krank machendes System fliegt so erst mal nicht auf. DENN will er dazu lernen, weiterkommen, kommt er meist um "Fehler" nicht herum. Daher schön brav im Trott bleiben und der selbst gemachten Illusion knechten. Und das alles kriegt der gedachte "Perfektionist" meist gar nicht bewusst mit. Zumindest so lange nicht, bis der Körper stark rebelliert - sprich KRANK wird.

WAS ALSO TUN?

Bewusstwerden lautet hier meine Antwort. Hören Sie mit der Selbstbewertung auf! Sich selbst zu bewerten ist das Grausamste, das Sie sich selbst antun können. Denn: Was ist denn eigentlich „richtig“ und was ist „falsch“? Wer oder was entscheidet denn darüber? Wie reden Sie innerlich mit sich, wenn Sie einen "Fehler" gemacht haben? Wie ist Ihre Einstellung zu "Fehlern" bei Ihnen und anderen generell? Was sind Ihre Glaubenssätze zu dieser Thematik?

Sind Sie offen für neue Dinge? Sind Sie offen für Veränderung? Wenn nein, warum nicht?

Kann es sein, dass Sie Veränderung immer mit traurigen Dingen, die Ihnen in Ihrem Leben widerfahren sind, verbinden – wie z.B. eine gescheiterte Beziehung? Etwas, was Sie loslassen mussten und es Ihnen viel Schmerz bereitet hat? Und Sie genau deswegen nichts verändern wollen?

Was, wenn Veränderung leicht wäre und sich Ihr Leben danach sehr viel schöner anfühlen würde?

Sie können Ihr Denken und Verhalten und damit auch Ihr Fühlen, Ihre Körperempfindungen UND insgesamt Ihre Lebensqualität NUR dann ändern, wenn Sie sich derer bewusst sind.

BEWUSSTSEIN lautet also hier meine Empfehlung! Entdecken Sie Ihr wahres Selbst. Fühlen Sie sich frei! Vertrauen und leben Sie! Jetzt! Eine hilfreiche Lektüre hierzu könnte z.B. das Buch „Sei du selbst und verändere die Welt“ von Dr. Dain Heer sein.
 

Wenn Ihnen klar wird, welche hinderlichen Glaubenssätze/-Konzepte* Ihre negative Selbstbewertung immer und immer wieder füttern und Ihnen zu Ihrem wahren Selbst im Wege stehen, können Sie selbstbewusst ein herrlich „un“perfektes und freies Leben erschaffen.

* Hierzu ein paar Beispiele: Was andere über mich denken; Was andere über mich sagen; Was andere über mich meinen; an sich selbst zweifeln; am Angenommen werden zweifeln; immer perfekt sein müssen; sich mit anderen vergleichen; andere sind besser als ich; gezwungen sein, etwas zu tun; immer das richtige tun müssen; tun bedeutet kämpfen; etc. Und diese hinderlichen Denkweisen, Sichtmuster und Glaubenssätze lassen sich alle aufspüren und transformieren mit leichten Methoden wie auch hier erwähnt

Es gibt kein „Richtig“ oder „Falsch“ – alles ist nur eine Sichtweise der Betrachtung!